Die ersten Lebensjahre sind für die Entwicklung eines Menschen besonders wichtig. Umso bedeutender ist es, dass man gerade in die Kleinsten und Jüngsten investiert und Familien die Unterstützung gibt, die sie benötigen – das heißt auch schon vor der Geburt, direkt danach und bis in die Schulzeit und darüber hinaus.
KiTa-Zeit und Ganztag als Bildungschancen begreifen
Neben den Frühförderstellen spielen KiTas und Kindertagespflegestellen beim Start ins Leben die entscheidende Rolle. Der bedarfsgerechte Ausbau dieser Angebote ist dringend notwendig. Fast in ganz Köln – so auch im Stadtbezirk Ehrenfeld und Nippes – fehlt es insbesondere an U3-Plätzen und treibt Eltern, die oft jeweils beide einer Berufstätigkeit nachgehen (müssen), oft in den Wahnsinn. Viele müssen ihr Kind noch vor der Geburt anmelden, um überhaupt eine Chance auf einen Platz zu erhalten. Gleichzeitig müssen sie sich Gedanken um die Gebühren machen.
Wir wollen, dass Eltern bei der Entscheidung, ob und wie lange sie einen KiTa-Platz in Anspruch nehmen, eben nicht als Erstes an die Gebühren denken. Ein Bildungsangebot darf weder vom Geldbeutel der Eltern noch vom jeweiligen Wohnort abhängen!
Die Beitragsfreiheit gilt auch für die Ganztagsschulen. Sie leisten einen erheblichen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit und sind aus unserem Schulsystem nicht mehr weg zu denken. Seit Beginn der Legislaturperiode hat die schwarz-gelbe Landesregierung jedoch kein Konzept für den quantitativen und qualitativen Ausbau der Ganztagsbildung vorgelegt. So lässt die Landesregierung die Kommunen, Träger, Schulen und auch die Familien letztendlich allein. Die Zeit drängt jedoch, denn Kinder, die ab dem Schuljahr 2026/27 eingeschult werden, haben einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz. Diesen Rechtsanspruch gilt es jetzt mit einer Ganztagsoffensive vorzubereiten.
Gute, qualitätsvolle Angebote – nur wenn die Rahmenbedingungen stimmen!
Nur wenn in den KiTas und den Ganztagsschulen genug Personal zur Verfügung steht, können sie gute Arbeit im Sinne der Kinder leisten, auch mit mehr Zeit für jedes Kind. Mitarbeiter:innen im Ganztag beispielsweise müssen die Möglichkeit erhalten, volle und unbefristete Stellen zu erhalten. Zu prüfen wäre auch die Etablierung eines einheitlichen Bildungstarifvertrags für die Beschäftigten. Gezielte Aus- und Fortbildungsangebote für Kinderschutz, Inklusion und Digitalisierung sind als integraler Bestandteil einer Ganztagsoffensive einzuplanen. Für eine Ganztagsoffensive braucht es aber Rahmenbedingungen, die neben Qualitätsmaßstäben für Personal, auch Standards für Räume, Angebote und Mittagessen setzen.
Mehr Plätze, mehr Bildung, mehr Qualität
Besonders die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass zusätzliche Bildungszeit geschaffen werden muss; Kinder auch mit Gleichaltrigen zusammen können müssen. KiTas und Ganztagsschulen schaffen Raum dafür. Sie bieten pädagogische Konzepte und Möglichkeiten der Persönlichkeitsentwicklung für die Kinder.
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