Massiver Stellenabbau bei Ford – mehr als 3000 Arbeitsplätze sind in Köln bedroht!

Ford ist der zweitgrößte Arbeitgeber in Köln. Bei den gestrigen außerordentlichen Betriebsversammlungen, an denen rund 12.000 der 15.000 Beschäftigten am Kölner Standort teilnahmen, wurde bekannt gegeben, dass Ford mehr als 3000 Arbeitsplätze in Köln streichen wird. Der US-Konzern möchte Fahrzeugmodelle mit Elektromotor zukünftig nicht mehr in Europa, sondern in den USA entwickeln lassen. Die Pläne treffen vor allem die Beschäftigten im Entwicklungszentrum Merkenich, aber auch Mitarbeitende im Ersatzteilzentrum sowie der Verwaltung. Laut Betriebsrat sollen alleine in Merkenich 2.500 der insgesamt 3.800 Stellen abgebaut werden. Gemeinsam mit dem erwarteten Abbau von 700 Arbeitsplätzen in Verwaltung und Ersatzteilzentrum ist insgesamt davon auszugehen, dass bis zu 3200 Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren – das betrifft jeden vierten Beschäftigten bei Ford in Köln.

Hierzu erklärt Lena Teschlade, arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen:

„Sollte die Entscheidung von Ford gegen den Entwicklungsstandort Köln ausfallen, wäre das ein verheerender Schritt in eine völlig falsche Richtung – nicht nur für Köln, sondern für die gesamte Region. Für die Beschäftigten waren die angekündigten Milliardeninvestitionen durch den Konzern im vergangenen Jahr eine positive Nachricht. Die Freude verblasst nun und wieder einmal müssen Beschäftigte sich um ihre Zukunft sorgen.

Dass die Geschäftsführung erst im Februar konkrete Zahlen und Details vorlegen will und sich auf den gestrigen Betriebsversammlungen gar nicht geäußert hat, sorgt zurecht für Empörung und große Unsicherheit innerhalb der Arbeitnehmerschaft. Es ist ein Unding, dass Ford so mit seinen langjährigen Mitarbeitenden umgeht. Die große Unsicherheit trifft nicht nur die von Arbeitsplatzabbau betroffenen, sondern auch die verbleibenden 1300 Beschäftigten und deren Familien. Denn wie die Auftragslage zukünftig in Köln aussieht, ist weiterhin unklar. Deshalb müssen die Beschäftigten von Ford geschützt werden. Ich schließe mich den Forderungen des Betriebsrats an und werde gemeinsam mit der Arbeitnehmerschaft für eine Perspektive am Kölner Standort kämpfen. Das Unternehmen muss jetzt seine Detailpläne offenlegen und mit dem Betriebsrat in konstruktive Verhandlungen treten. Betriebsbedingte Kündigungen müssen bis zum 31.12.2032 ausgeschlossen werden. Der Kölner Standort war jahrzehntelang ein wesentlicher Faktor für den Erfolg von Ford in Europa. Ich bekenne mich ganz klar zum Industriestandort Köln und fordere, dass Arbeitgeber und Politik eine zukunftssichere Perspektive für die Beschäftigten bietet. Der ökologische Wandel der Automobilindustrie vom Verbrenner zur Elektromobilität muss sozial- und arbeitsmarktverträglich gestaltet werden.“

Schockiert über die Ankündigungen auf der gestrigen Betriebsratsversammlung zeigte sich auch der SPD-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag, Dr. Rolf Mützenich:

„In den vergangenen Jahren haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für das Unternehmen Großes geleistet und dabei zugleich finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Bundespolitisch haben wir in Zeiten von Kurzarbeit und Pandemie alles dafür getan, hoch qualifizierte Fachkräfte in den Betrieben zu halten. Umso wichtiger ist, dass sich Ford zum Standort Deutschland und Köln verbindlich bekennt.“

Abschließend erklären die beiden SPD-Abgeordneten:

„Ford muss seiner Verantwortung gegenüber seinen Beschäftigten gerecht werden. Wir stehen solidarisch an der Seite der Beschäftigten.“

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2023-01-24

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